Mark Rösen (Mitte) mit (von links) Ulrich Holtbrink (Volksbank Niederrhein), Bürgermeister Christian Strunk, Reinhold Schulte (Lions Club) und RP-Redaktionsleiter Dirk Möwius, der die Veranstaltung in der Mensa moderierte. FOTO: Fischer, Armin
Xanten. Mark Rösen aus Wardt berichtete vor RP-Lesern über den Einsatz nach der Sturmkatastrophe auf den Philippinen.
Mit einem „Schock-Effekt“ begann Mark Rösen seinen Vortrag in der Mensa des Stiftsgymnasiums. Ein kurzer Film über den Katastropheneinsatz der I.S.A.R. auf den Philippinen zeigte nicht nur beeindruckende Bilder völlig zerstörter Städte. Auch Menschen, die durch herumfliegende Trümmer schreckliche Verletzungen erlitten hatten, waren in dem Streifen zu sehen. Auf einen Schlag wurde den Besuchern der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post bewusst, was Rösen später in einem ironischen Satz zusammenfasste: „Wir machen keinen Klassenausflug.“ Nein, die Männer und Frauen der I.S.A.R. Germany – 120 sind es insgesamt – leisten in aller Welt Hilfe, ob nach Katastrophen wie dem Erdbeben in Haiti 2010 oder dem Tsunami in Thailand 2004. Auch humanitäre Hilfe gewährt der eingetragene Verein. In Kenia unterstützt er zum Beispiel ein Waisenhaus für Flüchtlingskinder.
Mark Rösen, Pressesprecher der 2003 gegründeten Hilfsorganisation, berichtete gestern Abend über die breitgefächerte Arbeit der I.S.A.R. – vor allem über den Einsatz im November 2013 auf den Philippinen, wo ein Taifun gewütet hatte. Für die Krankenschwester Inge Wortmann war es der erste Auslandseinsatz. In bewegenden Worten schilderte sie, wie diszipliniert schwerst verletzte Menschen – darunter viele Kinder und Jugendliche – sich in die Warteschlangen einreihten und wie dankbar die Menschen für die Hilfe der „German Doctors“ waren.
Während die I.S.A.R. in der Stadt Palo Tausende von Menschen medizinisch versorgte, lief am Niederrhein eine „Hilfsaktion“ für die ausschließlich auf Spenden angewiesenen Retter an: Die Volksbank Niederrhein und die Rheinische Post starteten die Aktion „Gemeinsam helfen“. Obwohl sie offiziell abgeschlossen ist, geht immer noch Geld auf dem Spendenkonto ein. „Heute noch gab es eine Buchung“, berichtete Ulrich Holtbrink von der Volksbank, der ankündigte, dass das Konto, auf das mehr als 600 Einzelspender bisher fast 107 000 Euro für die I.S.A.R. eingezahlt haben, weiter geöffnet bleibt.
Nicht nur Volksbank und RP engagierten sich für die I.S.A.R – auch die Stadt Xanten zählte (und zählt) zu den Unterstützern. Sie organisierte den gestrigen Abend in der Mensa. Auch Schulen wirkten beim gemeinsamen Helfen tatkräftig mit, die Viktor-Grundschule oder auch die Marienschule. Die Schülerinnen Jasmin Burkard, Johanna Roemer und Jule Heuberg (ihr Onkel Ralf Heuberg ist I.S.A.R.-Mitglied) erzählten gestern über die Aktionen an der Marienschule, darunter ein Kuchenverkauf in der Pausenhalle, Sparschweine in den Klassen und eine Tombola beim Tag der offen Tür. Insgesamt 3150 Euro konnten die Marienschülerinnen auf diese Weise sammeln. Zum großen Kreis der Helfer gehörten auch die Service Clubs. Die Xantener Lions waren gestern in Person ihres Präsidenten Reinhold Schulte vertreten. „Eine Gesellschaft kann froh sein, solche Leute zu haben“, lobte er die I.S.A.R.
Alle Spenden werden gut angelegt, versprach Rösen. Zurzeit sind zwei Mitglieder der I.S.A.R. in Palo, um in Zusammenarbeit mit örtlichen Behörden Projekte anzubahnen, wie den Aufbau einer medizinischen Praxis in Palo und die Schulung von Philippinos in Deutschland zu Katastrophenhelfern. Einen Teil der Spenden wird die I.S.A.R. aber in neue Ausrüstung investieren. Denn, so Rösen, „Der nächste Einsatz kommt.“
„Aktion Gemeinsam Helfen“, Volksbank Niederrhein, Konto 7016277040, BLZ 35461106
von Josef Pogorzalek, Rheinische Post