Bundeswehr-Orchester im Amphitheater

13.12.2017

Mit Fotos wie diesem wirbt das Musikkorps der Bundeswehr für seine Auftritte. Im nächsten Jahr wird sich das Amphitheater in die illustren Auftrittsorte einreihen.Foto: Musikkorps

XANTEN Das 60-köpfige Musikkorps spielt am 7. September um 19 Uhr im Archäologischen Park. Der Lions-Club Xanten wird mit dem Erlös aus dem Kartenverkauf gemeinnützige Zwecke unterstützen.

Es wird Kanonenschläge geben und Glockengeläut. Und warum mit einer militärischen Inszenierung bis ins echte (italienische) Verona fahren, wo das Verona vom Niederrhein liegt so nah? Dachte sich auch der Leiter des Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg, Oberstleutnant Christoph Scheibling, und meint damit das Amphitheater im APX, das drei Jahrzehnte durch die Sommerfestspiele bespielt wurde und dann lange Zeit brach lag. Musikalisch zumindest. Denn das Orchester kommt am 7. September dank Lions nicht nur zum ersten Mal nach Xanten: Die 60 Musiker treten auch zum ersten Mal wieder dort auf, wo es früher viele hochkarätige Veranstaltungen gebeben hat. Und vielleicht bereiten sie damit gar den Boden für weitere Musikveranstaltungen im Römerrund.

Elisabeth Maas, Rainer Theunissen, Dominik Wegenaer (Lions Club), Guido Lohmann (Volksbank Niederrhein) und Christof Schneiderat (Witzenmann Rhein-Ruhr GmbH) als Sponsoren, Oberstleutnant Christoph Scheibling und Ingo Martell als Vertreter des Hausherrn, des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) stellten gestern der Presse das außerordentliche Konzert vor, mit dessen Erlös der Club wieder gemeinnützige Projekte unterstützen will. Neu ist, dass der Lions Club diesmal im Vorfeld Eintrittskarten verkauft, für 20 Euro das Stück. Und auch hier gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Denn wer sich bis zum 31. Dezember Karten sichert, braucht keine Vorverkaufsgebühren zu zahlen. Die übernehmen die Lions. Karten gibt es übrigens ab heute bei der Tourist Information in Xanten, bei den Volksbank-Filialen in Alpen, Sonsbeck und Xanten und bei der Witzenmann-Gesellschaft im Niederbruch 11. Das große sinfonische Blasorchester der Bundeswehr, das auf allen großen Bühnen in Deutschland zu Hause ist und vor einem Jahr begonnen hat, sämtliche deutschen Armeemärsche einzustudieren (Scheibling: „Das ist, als würden Sie den Brockhaus einmal neu schreiben“) spielt ein Programm, das eigens für das Konzert in Xanten arrangiert wurde. Er freue sich auf die Riesenherausforderung, mit seinem Orchester open-air zu spielen, die Akustik und das Publikum im APX kennenzulernen, so der Leiter des konzertanten Aushängeschildes der Bundeswehr. Ein wahres Spektakel verspreche die aufwendig inszenierte „Ouvertüre 1812“ von Peter Iljitsch Tschaikowsky zu werden; für ein Medley bringe man einen eigene zertifizierten Piper aus Schottland mit. Agnes Lipka (Sopran) und Tenor Carlos Moreno Pelizari präsentieren Arien-Highlights von Verdi und Puccini.

Guido Lohmann sprach den Lions ein großes Kompliment aus, „dass wir so ein musikalisches Highlight in Xanten haben“. Rainer Theunissen (Lions) kann sich gut vorstellen, „dass wir das alle zwei Jahre wiederholen, wenn alle Parameter stimmen“. 2200 Karten sind gedruckt worden. „Wir wollen gerne ausverkauft sein“, hofft Elisabeth Maas, „dass man uns die Bude einrennt“.

Im nächsten Jahr sind auch Ausgrabungen im Amphitheater vorgesehen: „Die müssen abgeschlossen sein, bevor das Musikkorps kommt“, so Ingo Martell. Auch er könnte sich gut vorstellen, dass man im Amphitheater eine alte Tradition wieder aufleben lässt – „wir haben gerade eine Anfrage eines Weltstars auf dem Tisch“.

von Heidrun Jasper, Rheinische Post