Thomas Görtz (v.l.), Elisabeth Maas und Guido Lohmann freuen sich über die Unterstützung von Taxiunternehmer Dietmar Nagels für das Fifty-Fifty-Taxi. Foto: Armin Fischer
Xanten. Jugendliche können an den restlichen Ferien-Wochenenden das „Fifty-Fifty-Taxi“ buchen, um zu Diskotheken zu gelangen. Eine Hälfte des Fahrpreises wird von Sponsoren übernommen. Das Pilotprojekt soll nach Möglichkeit zu einem dauerhaften Angebot werden.
Die Jugendlichen haben ihre Probleme geschildert, die Stadt Xanten handelt. Von kommenden Freitag, 10. August, an können Jugendliche und junge Erwachsene vorerst für die drei restlichen Ferien-Wochenenden einen besonderen Party-Service buchen: Das sogenannte Fifty-Fifty-Taxi. Gruppen von bis zu acht Personen können beim Xantener Taxiunternehmen Nagels einen Wagen bestellen, der sie zu Diskotheken, Partys oder Kinos im Umkreis von maximal 40 Kilometern hin und auch wieder zurück befördert. Der Clou ist, dass die Fahrgäste nur die Hälfte der Fahrtkosten bezahlen müssen. Die andere Hälfte wird zu gleichen Teilen von der Sozialstiftung der Stadt Xanten, dem Lions Club Xanten und der Volksbank Niederrhein übernommen.
„Im Rahmen des Jugendworkshops in Lüttingen vor einigen Wochen haben die Jugendlichen bemängelt, dass sie hier vor Ort nur wenig unternehmen können und auch ihre Mobilität eingeschränkt sei“, berichtete Bürgermeister Thomas Görtz am Freitag bei der Vorstellung des Pilotprojekts. Die Busverbindungen in andere Orte mit Diskotheken seien schlecht und auch das „Mama-Taxi“ sei nicht immer eine Option. Daher habe man sich umgeschaut und sei auf das Konzept des Fifty-Fifty-Taxis gestoßen. „Mit unseren Partnern haben wir für die Pilotphase ein Budget von 1500 Euro auf die Beine gestellt, wovon die jeweilige Hälfte des Fahrpreises bezahlt wird.“ Taxiunternehmer Dietmar Nagels sagte spontan zu, die Fahrten der Jugendlichen zu den gewünschten Zielen zu koordinieren. „Man ruft einen Tag vorher an, nennt die Uhrzeit zu der man abgeholt werden möchte und sagt, wann man wieder nach Hause will. Wir setzen die Leute direkt vor der Haustür ab“, erklärte Nagels.
Das Angebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren und ist freitags und samstags von 21 Uhr bis 5 Uhr am nächsten Morgen buchbar. Nach der Pilotphase, also nach den Ferien, werde man eine erste Zwischenbilanz ziehen. „Das ist in unseren Augen definitiv etwas, das dauerhaft angeboten werden könnte“, betonte Görtz. Auch Elisabeth Maas, Präsidentin des Lions Club Xanten, ist von der Sinnhaftigkeit des Fifty-Fifty-Taxis überzeugt: „Wenn wir damit verhindern können, dass Jugendliche sich alkoholisiert noch selbst hinters Steuer setzen und auch nur ein Kreuz am Straßenrand dadurch vermieden werden kann, ist das ein wichtiger Beitrag, den wir gerne zu leisten bereit sind.“ Volksbank-Chef Guido Lohmann hofft derweil, dass das Angebot auf reges Interesse stößt: „Wenn viele es in Anspruch nehmen, schauen wir, wie es weiter finanziert werden kann.“
von Markus Plüm, Rheinische Post