Benefizkonzert im Xantener Dom Ein Potpourri auf höchstem Niveau

25.09.2024

Die Singapore Armed Forces Central Band (SAF-Band) gab am Dienstagabend ein Konzert im Xantener Dom. Foto: Jürgen Kappel

Xanten · Der Lions-Club Xanten hatte die SAF-Band für ein Benefizkonzert im Dom eingeladen. Damit unterstützt er den geplanten Neubau einer Schwalbennestorgel.

„Unglaublich gute Musik!“ Die Begeisterung vieler Zuhörerinnen und Zuhörer traf den Nagel auf den Kopf. Die Singapore Armed Forces Central Band – der musikalische Arm der Streitkräfte und musikalische Leuchtturm von Singapur – wurde dem Lob mehr als gerecht. Ob forsche Rhythmen oder nachdenkliche Melodien, es gelang den Musikern, im voll besetzten Xantener Dom am Dienstagabend ein musikalisches Potpourri auf höchstem Niveau zu gestalten.

Die SAF-Band überzeugte nicht nur durch die perfekte Beherrschung der Instrumente, das Blasorchester überzeugte auch mit einem symphonischen Klang. Insgesamt gelang den Musikern eine sehr harmonische Ausgewogenheit, die den jeweiligen Stücken entsprach. Zum Beispiel beim zweiten Musikstück „Redhill“, einer Symphonischen Folklore für Blasorchester. Das Stück erzählt eine Sage aus Singapur, in der Schwertfische das Sultanat bedrohen. Ein kleiner Junge rettet sein Land, wird aber von dem neidischen Herrscher ermordet. Sehr einfühlsam zeichnete das Orchester die Emotionen nach und ließ die Zuhörenden im Dom das dramatische Auf und Ab nachfühlen.


Der Dom war voll besetzt. Der Erlös des Abends kommt dem geplanten Neubau einer Schwalbennestorgel zugute.
Foto: Jürgen Kappel

Info: Ehrenamtlicher Einsatz für wohltätige Zwecke
Zweck Der Lions-Club Xanten ist 2004 gegründet worden. Seitdem habe er mit seinen vielfältigen Aktivitäten wie dem Adventskalender und den Konzerten auf dem Markt und im APX rund 430.000 Euro eingenommen, die wohltätigen Zwecken zugutegekommen seien, erklärte Xantens Lions-Präsidentin Marion Brüggler beim Benefizkonzert.

Zu einem weiteren Höhepunkt wurde „Elsas Prozession zur Kathedrale“ aus der Oper Lohengrin von Richard Wagner. Gekonnt spiegelte das Blasorchester – das, wie sich im Laufe des Konzertes herausstellte, zu den Orchestern der internationalen Spitzenklasse gehört – die Stimmung dieser Opernszene wider. Man fühlte sich förmlich in ein Opernhaus versetzt. Weitere Highlights waren das Stück „Harlequin“ in dem der Euphonium-Spieler glänzte, und die Musik von „Bugler’s Holiday“, in der ein Trompeten-Trio sein Können zum Besten gab. Die Nationalhymne Singapurs und die deutsche Nationalhymne beendeten das Konzert, das, wie Propst Stefan Notz schon vorweg prophezeit hatte, dem Publikum wunderbare Musik zu Gehör bringen würde.

Der Lions-Club Xanten hatte den Abend veranstaltet. Es war das dritte Konzert mit einem militärischen Blasorchester, wie Dominik Wegenaer erläuterte. 2014 spielte die Big-Band der Bundeswehr auf dem Xantener Markt und 2019 im Archäologischen Park Xanten (APX). In diesem Jahr folgte das Orchester aus Singapur. Wegenaer hatte damals mit dem Stabshauptmann Thomas Ernst, der auch das Konzert in Xanten moderierte, Kontakt geknüpft. Aus diesem Kontakt wurde Freundschaft. Ernst war ihm bei der Vermittlung zu den Orchestern sehr behilflich. „Es ist kein Hexenwerk“, betonte Dominik Wegenaer. „Der Bundeswehr ist wichtig, dass dem Konzert ein wohltätiger Zweck zugrunde liegt. 2014 war das das Kinderdorf in Oberhausen und in diesem Jahr wird der Neubau einer Schwalbennestorgel im Dom unterstützt.“

Über diesen Zweck freute sich Propst Notz sehr. Er erinnerte die Menschen im Dom, dass diese Orgel im März 1945 zerstört worden war. Eine wiederhergestellte Orgel bilde erst den Abschluss des Wiederaufbaus des Doms. Die Musik schlage ja Brücken zu den unterschiedlichen Menschen und den Kulturen. Auch die Präsidentin des Lions-Clubs in Xanten, Marion Brüggler, betonte, dass eine neue Schwalbennestorgel ein Schlussstein im Wiederaufbau sei. Deshalb habe sich der Lions-Club entschlossen, anlässlich seines 20-jährigen Bestehens ein Benefizkonzert für den Dom zu veranstalten. Das Konzert sei der Höhepunkt der Jubiläumsfeiern.

Jürgen Kappel (jkap)
Rheinische Post 25.09.2024