Weihnachtsfeier der Xantener Tafel – Helfer machen Kindern eine Freude

12.12.2023

Xanten · Immer mehr Menschen sind auf die Unterstützung durch die Xantener Tafel angewiesen, darunter sind viele Familien. Um den Kindern eine Freude zu machen, organisierten Ehrenamtliche und Helfer eine Weihnachtsfeier.

Ganz geduldig warteten am Samstagnachmittag um 16 Uhr etwa 50 Kinder in einer langen Schlange vor dem Lagerraum der Xantener Tafel. All diese Jungen und Mädchen im Alter von zwei bis elf Jahren freuten sich darauf, von dem Mann beschenkt zu werden, den das Ehepaar Gudrun und Harald Rieberer, die ehrenamtlichen Betreiber der Xantener Tafel, als Nikolaus um einen Besuch gebeten hatte. Um auch denjenigen Menschen in Xanten eine kleine Freude zu machen, denen es selbst am Nötigsten fehlt und die deshalb auf die Hilfe der Tafel angewiesen sind.

Mit Peter Hilbig als dem heiligen Mann hatten Gudrun und Harald Rieberer bei der Wahl ein gutes Händchen gehabt. Freundlich sprach er, in einem schönen Nikolauskostüm gekleidet, die Kinder an, fragte eins nach dem anderen nach seinem Namen, nach seinem Alter und nach seinem Weihnachtswunsch. Bürgermeister Thomas Görtz überreichte einem jeden von ihnen eine große, mit weihnachtlichen Motiven bedruckte Tüte mit Obst, Nüssen, Plätzchen und Süßigkeiten aller Art.

Für besonders große Freude bei den Kindern sorgten die Stofftiere, die die Helfer in die Tüten gepackt hatten. „Ich habe meine Maus gleich Isi genannt“, verkündete mit strahlenden Augen die siebenjährige Fiona, die mit ihrer Familie gekommen war. Besonders große Freude kam während der Bescherung auf, als zwei Kinder das Weihnachtslied „Lasst uns froh und munter sein“, anstimmten. Eine Vielzahl der Gäste stimmte mit ein.

„So geht Weihnachten“: Diese Empfindung machte sich in dem mit einem schönen kleinen Weihnachtsbaum ausgestatteten Raum breit. Die strahlenden Augen der Kinder zu sehen, das war für Petra Jonker ein Grund zu helfen. Auch Tanja Wynen und Gerd Schmidt-Losse gehörten zu den etwa 15 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Für die Tische und Gerätschaften hatte der Vorstand gesorgt. Von den Pfadfindern kamen große Zelte. Marion Ruisinger und Reiner Theunissen, zwei Mitglieder des Vorstandes des größten Spenders, dem Lions Club Xanten, unterstützten den Nikolaus und den Bürgermeister freundlich bei der Tütenausgabe.„Auch die Stadt ist ein großzügiger Spender für unsere Tafel“, erklärte Gudrun Rieberer. Wann immer es geht, würden sie berücksichtigt. Dankend nahmen die Besucher auch die leckeren, frisch zubereiteten Reibekuchen und Waffeln im Empfang. In einem großen Zelt wurden den Kindern auf langen Tischen Spielzeug aller Art zum Aussuchen angeboten. „Puzzles und Stofftiere sind die Renner“, erklärte Marina Heide, eine sympathische Helferin, die an manch einem Tag schon zehn Stunden lang als Helferin bei der Bereitstellung all der Produkte, die die Xantener Tafel ihren Kunden bietet, mitgewirkt hatte. Immer donnerstags ist die wöchentliche Ausgabe von Lebensmitteln und anderen Waren des täglichen Bedarfs.

Vor die Qual der Wahl gestellt, fühlte sich die elfjährige Luna, die mit ihrem zehnjährigen Bruder Toni zu der Nikolausfeier gekommen war. „Ich kann mich nicht zwischen dem Pferd und dem Wildschwein entscheiden!“, erklärte sie mit den beiden Stofftieren in ihren Händen. Mutter Nicole war voll des Lobes und des Dankes für all das, was ihre Kinder an diesem Nachmittag erleben durften. „Während des ganzen Jahres bekommen wir Bücher und Spielzeug für die Kinder geschenkt“, erklärte Harald Rieberer und sprach allen Spendern, besonders dem Xantener Unternehmer Martin Prell und seiner Mutter, den Dank der Xantener Tafel aus. Zu den letzten der insgesamt etwa 75 Kinder, die beschenkt wurden, gehörten Acange (8) und Stephanie (3). Den Mädchen fiel die Entscheidung schwer, ob ihnen der Sankt Martin, der Nikolaus oder der Weihnachtsmann so liebevoll entgegenlachte. Später aber waren sie sich sicher: „Das ist aber nicht der echte Nikolaus, das sieht man doch an seinen Schuhen!“ Mit Worten der Dankbarkeit verabschiedete sich Vater Gorbarian, der vor fünf Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen ist. Er und seine Familie seien überwältigt von der Freundlichkeit, die sie bei der Xantener Tafel erleben dürften, sagte er.

Rheinische Post 11.12.2023 von Hildegard van Hüüt